Montag, 4. Mai 2009

Kampf und Revolte

Draußen vor der Tür vor dem Halford, da wo man die fünfzigjährigen Schwaben-Sachsen-Metaller hin ausführt, explodiert die Lage doch tatsächlich in der Friedrichshainer Walpurgisnacht und es fliegen Flaschen und Schlachtrufe. Dann freut sich das Randaletouristenherz und der Puls geht höher, wenn man um durchzukommen durch das Chaos auf sein Wohnrecht pochen muss, weil schließlich will man ja bloß nach Hause (selbstverständlich gelogen, dafür ist noch zu früh, mal will in den Sage Club). Umso enttäuschender dann der erste Mai selbst, gegähnte Langeweile bei hunderten Polizisten in Reih und Glied wartend auf die Explosion. Nichts passiert jedoch, man steht sich die Beine in den Bauch und friert so langsam in der Dunkelheit. Sollten die Nachrichten des nächsten Tages etwa alle erlogen sein? Oder hat man das Spektakel um 30 Minuten und um 150 Meter verpasst und zwar komplett und war der Eindruck im Dreieck Trinkteufel, Oranienplatz und Görlitzer Bahnhof bloß eine Illusion von Friede, Freude, Eierkuchen? Zerdepperte Bushaltestelle, ja gut, aber das war es. Man rafft es später gar nicht mehr so richtig, die Sequenz aus warmen und miserablen Bier, barbusigen Bands und Köfteständen zu einem Ganzen zu vereinen. Besser aber die Krawalle verpassen als die barbusigen Bands. Krawalle gibt es ja inzwischen selbst in Ulm.

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