Donnerstag, 26. März 2009

off the line

Internetsteinzeitalter... bald ist es wieder so weit. Weil man ja unbedingt wieder mal Hochgeschwindigkeit haben will. So ist es also nun, bald haben die Funknetztage ihr Ende, keine Pinkelpausen mehr beim Emailabrufen am Wochende, keine < 56k Modem Momente mehr. Dafür gibt’s jetzt erst mal gar nichts. Ist vielleicht gar nicht mal schlecht für ein paar Tage. Solange es nicht wieder mehrere Monate werden wie beim letzten Mal... Egal, Augen zu und durch.

Donnerstag, 19. März 2009

Eine Existenzaussage

Da war sie kurz doch wieder, die Erinnerung an vergangene Momente der gefühlten Nichtigkeit. Nicht dazu zu gehören, nichts zu sagen haben und deshalb nicht beachtet werden. Und die Erinnerung an ein Gedanken, der mächtig war, ein Überlebensinstinkt, der Überlegenheit suggerierte: der Satz von Ramsey. Damals, wenn ich immer mal wieder gefangen war in Diskussionen über Belanglosigkeiten, in denen andere sich brillant in Szene setzten, während ich versuchte der Szenerie zu entfliehen, zu verdrängen, dass andere die Helden waren, schöner waren, glänzten und das Mädchen bekamen und ähnlicher Scheiß halt. Ich hingegen war überlegen, dessen war ich mir sicher, den keiner der Schwachmaten in jeder dieser Runden konnte den Satz von Ramsey beweisen, mit Sicherheit nicht! Ich allerdings konnte es, der verfluchte Satz von Ramsey war meine Überlegenheit. In einer gerechteren Welt, wäre der, der den Satz von Ramsey beweisen kann, mit Sicherheit der Held jeder Begegnung. „Wow, der Satz von Ramsey, das finde ich jetzt aber interessant!“ Und ich hatte ihn selbst in einer Prüfung bewiesen, in einer kombinatorischen Variante, unanschaulich formuliert, ja es ist eine Kunst diesen Satz überhaupt erstmal zu formulieren! Selbst als ich dann irgendwann den Beweis vergessen hatte, was nicht schwer ist, denn soweit ich mich entsinne, war es eine höllisch komplizierte rekursive Induktion, konnte ich ihn wenigstens noch formulieren. Wer kann schon den Satz von Ramsey formulieren? Heute kann ich das nicht mehr, ich erinnere mich höchstens noch daran, dass der graphentheoretische Spezialfall irgendwas mit Zweifärbungen von vollständigen Graphen zu tun hat und dann eine Existenzaussage liefert, dass ab einer gewissen Größe vollständige einfarbige Teilgraphen existieren. Den Rest habe ich vergessen. Ist irgendwie schade aber vielleicht auch gut so.

Montag, 16. März 2009

Wahlkampf

Es sind noch etliche Monate bis zu Bundestagswahl und die meisten Parteien fallen in ihre üblichen Verhaltensmuster zurück. Das übliche, zu oft gesehen, nicht viel neues und sicher auch eine gewisse Faulheit, bisher eher Schleichwahlkampf ohne echten Einsatz. Anders eine andere Partei: die Pogo Partei. Richtig volksnah wird nun schon das zweite Wochende in Folge auf dem Boxhagener Platz ordentlich Propaganda gemacht. Schön mit Trommel und Megaphon, sprich laut und kakophonisch. Da hilft es auch nicht, dass diesesmal ein älterer kettenrauchender Gitarrrenspieler unbeirrt in anderem Takt vor sich hinklimpert. „Arbeit ist Scheiße“, „Meine Stimme für den Müll“, „Asoziale Randgruppenzone“ (oder so), man kennt die Schlagworte. Ein Teil der Wahltruppe beschränkt sich aufs Wesentliche: Sternburg trinken und dumm aus der Wäsche schauen. Solange die Pogo Partei jeden Sonntag noch schön Werbung macht und Kinder um sie rumtanzen, unbeirrt ob der fürchterlichen Musik, muss man sich keine Sorgen machen. Trotz Thor Steinar-Laden im Kiez, Wirtschaftskrise, Mediaspree und dem ganzen anderen Scheiß.

Donnerstag, 12. März 2009

Programmierlyrik++

hell: is the place where coders end
for (all the sins) they daily do {
they hack up pieces, code to glue
what never should have met together,
compute irradiance, final gather,
a lot of money, lost and spent
} while there's still bullshit we must take
we will continue, never break,
now it is time, I have to tell:
if (your are nerdy) goto hell;

Dienstag, 10. März 2009

Sinnfrage

Knallhart die Sinnfrage mit „nein“ zu beantworten, das wäre doch einfach mal eine Aussage. Äh ja, ich gebe zu, das wäre nicht freundlich, weil das ja die Frage nicht im geringsten beantwortet. Der Sinn kann ja wohl kaum „nein“ sein. Aber vom Prinzip her, ist ja schon klar, was gemeint ist. Grob zumindest. Also von der Theorie. „Der Sinn? Ich bin dagegen und stolz darauf!“. Warum denn eigentlich nicht....

Samstag, 7. März 2009

Auf der Suche... (sinnloses Wissen Teil 3)

im großen weiten Internet, verirren sich immer wieder ratlose Seelen auf diese Seite. Viel hat sich angesammelt in letzter Zeit... eine Bestandsaufnahme.

In der Kategorie Essen hätten wir da
„franks hackbraten“.
Klingt köstlich, Herr Kottan. Ich erwarte ein Rezept.

Die Kategorie Punk:
„punk disorderly scheiße“
„schlachtrufe brd scheisse“

Wird offensichtlich von Scheiße dominiert. Find ich gar nicht gut.

Die Kategorie Politik
„adolf hitler monolog“
wird mal wieder von der braunen Vergangenheit dominiert... Aber wie kann das bitte hier her führen? Nächstes mal bitte nach „adolf hitler monolog guido knopp“ suchen! Oder gleich nach „scheiß nazis“.

Die Kategorie Penis weist mit
„tatort leiche penis“
„spielen am penis“
„ritterrüstung penis“

die höchste Trefferquote auf. Ich mache mir langsam Sorgen, dass ich dieses Wort zu häufig verwende. Egal, ich sehe dies als Aufforderung, weiter mit diesem Wort zu arbeiten. Vielleicht ist es an der Zeit für „Penislyrik Teil 1“ oder so, mal schauen. Es bleibt die Frage, in welchem Zusammenhang Ritterrüstungen und Penise stehen, wobei wir schon beim nächsten Thema sind:

Kategorie Fragen:
„sinnlose fragen“
Das braucht keinen Kommentar.

Zum Schluss die Kategorie Herz:
„zu häufiges onanieren herzprobleme“
Da kann ich nur sagen, keine Angst! Häufiges Onanieren macht höchstens krumme Finger und einen kaputten Rücken. Angeblich ist es sogar gut bei hohem Blutdruck. Es gibt aber durchaus Probleme, ich zitiere einen Dialog zweier Freunde, den ich mal miterleben musste:

„Hey *ld*, ich muss dich was fragen.“
„Ja L*hn*r.“
„Du bist doch jetzt auch arbeitslos, das ist voll hart oder. Da hat man so wenig zu tun, dass man sich fünf mal am Tag einen runterholt. Und beim sechsten mal geht dann gar nichts mehr.“

Herzprobleme wurden nicht erwähnt.

Dienstag, 3. März 2009

Programmierlyrik Teil 1

Im Softwaresteinbruch

Der Manager sagt permanent,
die Software wäre konsistent
und schneller als die Konkurrenz,
das Netzwerk, das hätt null Latenz,
die Algorithmen schnell wie Heinz,
gar linear im besten Falle,
und in L2, Gitter Rang 1,
komischerweise glauben's alle.

Compiler machen Text zur Kryptik,
Assembler das zu Null und Eins,
der Coder liebt die Algorithmik,
Privatleben, das hat er keins.
Auch Freunde sind ihm einerlei
und Frauen sind ihm häufig fremd,
er trägt ein altes Karohemd
und braucht nur emacs und vi.

Montag, 2. März 2009

Endstation Sehnsucht

Mein Weg, die Bahn um mich und ich darin, Zeit und Raum durchschneidend, allein mit meinen Gedanken und Fragen über Fragen. Wer eine Frage nicht klar genug stellen kann, wer kann dann Antworten erwarten, ja wer soll die Antworten geben? Es ist grau heute, die Menschen sind es nicht. „Hallo, ja Sie, sie da, fremde Person, wer bin ich? Können sie mir sagen, woher diese Sehnsucht kommt? Dieses kalte Verlangen nach dem, was man nicht haben kann?“ Eine Mauer aus Schweigen, betongefasste Stille, die Häuser ziehen vorbei und der Blick starrt ins Leere und sieht doch nur Chaos. Die Sehnsucht, meine Sucht, wie ein Junkie an der Nadel des Verlangen nach mehr, der Frage, dass da doch mehr sein muss, dass da doch irgendwer sein muss, den man fragen kann und der versteht und Antwort gibt.
Der Blick fällt auf die Anzeigetafel, wohin fährst du? Ja wohin führt dich diese Fahrt? Wo endet sie? Endstation Ahrensfelde, vielleicht sollte ich nicht aussteigen, einfach immer weiter fahren, vielleicht gibt es sie ja dort, die Antworten, vielleicht gibt es ja dort jemanden, der die Fragen versteht, einfach nur versteht und nickt und sagt ja, ich verstehe, ich fühle was du fühlst. Wenn der Zug nicht mehr weiter fährt, wenn man aussteigen muss, dort wo man fremd ist, kein Schild und keinen Baum kennt, wo die Menschen noch fremder sind als hier und jetzt, ist man dort freier von dem, was einen die Konzentration raubt und den Verstand an die Wand fährt immer aufs neue und neue?
Vor kurzem gab einen Tag, der gleich aussah wie der heutige, gleich grau und zerfallen von außen, gleiche Umstände, gleiche Realität, die gleichen Fragen aber kein Wunsch auf Antwort. Die Sehnsucht war ausgeblendet, der Blick schweifte ins Leere, zwischen vorbeirauschenden Wolkenkratzer kein Rauschen im Kopf, dafür ein Lächeln auf der Scheibe, eine Reflexion, ein Blick auf ein zufriedenes ich, zufrieden ohne Grund zufrieden zu sein und doch frei. Erfinde die Droge die diesen Moment zurückholt, dann muss ich niemals Antwort finden.

Sonntag, 1. März 2009

Henry Chinaski light

Ich unterhalte mich mit einem Freund am Telefon über Charles Bukowski. „Ja ich mag ihn, er ist einfach zu lesen, genau das richtige abends im Bett“ meint er worauf ich ihm zustimme „genau, da hast du Recht. Ist recht einfach, meist wird gesoffen und gefickt“. Damit treffe ich den Nerv der Sache, begeistert erwidert er „Absolut! Da kann ich mit voll mit dem Protagonisten identifizieren, das ist genau wie in meinem Leben! Bis auf das Ficken natürlich.“