Montag, 2. März 2009

Endstation Sehnsucht

Mein Weg, die Bahn um mich und ich darin, Zeit und Raum durchschneidend, allein mit meinen Gedanken und Fragen über Fragen. Wer eine Frage nicht klar genug stellen kann, wer kann dann Antworten erwarten, ja wer soll die Antworten geben? Es ist grau heute, die Menschen sind es nicht. „Hallo, ja Sie, sie da, fremde Person, wer bin ich? Können sie mir sagen, woher diese Sehnsucht kommt? Dieses kalte Verlangen nach dem, was man nicht haben kann?“ Eine Mauer aus Schweigen, betongefasste Stille, die Häuser ziehen vorbei und der Blick starrt ins Leere und sieht doch nur Chaos. Die Sehnsucht, meine Sucht, wie ein Junkie an der Nadel des Verlangen nach mehr, der Frage, dass da doch mehr sein muss, dass da doch irgendwer sein muss, den man fragen kann und der versteht und Antwort gibt.
Der Blick fällt auf die Anzeigetafel, wohin fährst du? Ja wohin führt dich diese Fahrt? Wo endet sie? Endstation Ahrensfelde, vielleicht sollte ich nicht aussteigen, einfach immer weiter fahren, vielleicht gibt es sie ja dort, die Antworten, vielleicht gibt es ja dort jemanden, der die Fragen versteht, einfach nur versteht und nickt und sagt ja, ich verstehe, ich fühle was du fühlst. Wenn der Zug nicht mehr weiter fährt, wenn man aussteigen muss, dort wo man fremd ist, kein Schild und keinen Baum kennt, wo die Menschen noch fremder sind als hier und jetzt, ist man dort freier von dem, was einen die Konzentration raubt und den Verstand an die Wand fährt immer aufs neue und neue?
Vor kurzem gab einen Tag, der gleich aussah wie der heutige, gleich grau und zerfallen von außen, gleiche Umstände, gleiche Realität, die gleichen Fragen aber kein Wunsch auf Antwort. Die Sehnsucht war ausgeblendet, der Blick schweifte ins Leere, zwischen vorbeirauschenden Wolkenkratzer kein Rauschen im Kopf, dafür ein Lächeln auf der Scheibe, eine Reflexion, ein Blick auf ein zufriedenes ich, zufrieden ohne Grund zufrieden zu sein und doch frei. Erfinde die Droge die diesen Moment zurückholt, dann muss ich niemals Antwort finden.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

"Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön."