Dienstag, 24. Februar 2009

Volle Dröhnung

Warum ich seit kurzem diese absolute Drone Doom Faszination in mehr hege ist mir ehrlich gesagt immer noch etwas schleierhaft. Zwar steht schon seit längerem Black One von Sunn O))) in meinem CD-Regal, doch bisher führte diese Scheibe doch eher ein Schattendasein in meinem Leben. Vermutlich ist es eine späte Nachwirkung auf das Konzert von Æthenor, Attila Csihar und Monno, das lauteste Konzert meines Lebens. Mein Hirn brauchte wohl länger, um all die Schwingungen, die sich in meine Gedärme gefressen habe, richtig zu verarbeiten. Waren sie erst einmal ausvibriert, war es dann aber klar: Ich muss mich in diese Szene hineinbohren, die spärlichen Informationen über Bands und Einzelkünstler zusammentragen und die wenigen Konzerte ausfindig machen. Ich muss diese große Kunstform näher begreifen, durch Plattenläden ziehen, Vinyl um Vinyl erwerben. Irgendwie bin ich angefixt...

Sonntag, 22. Februar 2009

Auf dem schmalen Grad zwischen Romantik und Trieb

Ein Liebesporno

Vergib mir, Du bist wunderschön,
ein Blick von Dir, mit einem Mal
wird alles wiedermal egal,
verschwindet tief in Deinen Augen,
sie spiegeln mich fast schon obszön.

Vergib mir, ich möcht Dich berühren,
Dich kraulen in zerzausten Haaren,
in Schweiß und Dreck mich mit Dir paaren,
und alle Säfte aus Dir saugen,
die nächste aller Nähen spüren.

Samstag, 21. Februar 2009

Was erwartet man vom Punk Disorderly eigentlich?

Erwartet man, dass Wölfi betrunken ist, wenn die Kassierer spielen? Nun ja, ehrlich gesagt schon. Aber dass er so betrunken ist, dass er Textteile vergisst, bei schnelleren Passagen der Lieder nicht mehr hinterherkommt und grundsätzlich immer mal den Einsatz verpasst? Na ja, nicht unbedingt. Man fragt sich dann, was die ganzen ausländischen Besucher, die scharenweise von überall her angereist waren, wohl zu diesem Urgestein der deutschen Szene sagen? Was denkt man, wenn man keinen der Texte versteht? Egal, zurück zu den Erwartungen. Man erwartet sicher nicht, dass man auf einem Punkfestival lange für ein Bier anstehen muss. Bier muss schnell fließen, das ist dort essentiell, nicht nur für die Kassierer. Aber nun zum positiven, man erwartet auch nicht, von niemals zuvor gehörten Band wie den Klingonz oder Toxpack mitgerissen zu werden. Und der Vollständigkeit halber bleibt zu erwähnen, dass man auch nicht erwartet weibliche Ärsche zu küssen, um Zigaretten zu erschnorren. Man erwartet sowieso nicht, schwedische Fussballlieder vorgegröhlt zu bekommen. Alles passiert und man ist froh, dass eine Erwartung erfüllt wurde: man hat jede Menge richtig bizarre Leute gesehen.

Montag, 16. Februar 2009

Alliterationsmassaker

Manche Männer mögen manchmal magere Mädchen malen.
Sie schaffen's selten, sanfte Schönheit schläft
mitnichten meisterhaft, meist möchten
die darauf doch diese Damen
fickfröschig vögeln voller Frische.
Dann denken Dichter deshalb Dramen:
verloren fallen verfluchte falsche Fragen,
wer weiß wohl warum?

Freitag, 13. Februar 2009

Herzen schlagen Hoden

herzschlag

ein schlag noch,
mehr doch,
noch zwei, noch drei,
mach weiter, sei frei
und schlag mit der zeit,
aller schmerzen befreit,
mehr noch,
so schlag doch.

Dienstag, 10. Februar 2009

Sinnloses Wissen Teil 2

Mancher erinnert sich vielleicht noch daran, wie vor gar nicht allzu langer Zeit Suchbegriffe, die auf diese Seite geführt haben, vorgestellt wurden. Streng im Sinne der Wissenschaft natürlich. Dies gab uns ein Bild davon, wie er so tickt, der standardwahnsinnige Internetnutzer. Streng im Sinne der Wissenschaft darf ich nun leider einen neuen Suchbegriff nicht verschweigen, der einen armen Irren hierher geführt hat, obwohl er wohl verschwiegen werden müsste: „Frauen schlagen Hoden“. Mir fehlen die Worte. Aua.

Sonntag, 8. Februar 2009

Wann kommt die Rezession?

Seit Entstehung dieser Seite hat es der Hassbeauftragte doch tatsächlich geschafft, mit jedem Monat mehr seiner Gedanken in die unschuldige Welt zu blasen. Der Hassbeauftragte ist zwar mit fast schon an sicher grenzender Wahrscheinlichkeit nicht Blogweltmeister, aber er hat doch schon ein faszinierendes Wachstum vorzuweisen. Wachstum hat aber, wie wir alle wissen, seine Grenzen. Irgendwann muss es wieder nach unten gehen. Diese Nachricht mag erschreckend sein für manchen, doch sie ist ein Naturgesetz und als solches sollte man sie früh aussprechen, um etwaige Enttäuschungen klein zu halten. Wann kommt sie also, die böse Rezession? Wir wissen es nicht. Aber in der Krise steckt ja auch stets die Chance. Vielleicht werden ja die Beiträge seltener, doch qualitativ hochwertiger. Wahrscheinlich nicht, an der Qualität werden keine Kompromisse gemacht, das Niveau bleibt gewohnt niedrig.

In diesem Sinne, der Hassbeautragte

Mittwoch, 4. Februar 2009

Akute Explosiongefahr?

Da hat man nun also plötzlich hohen Blutdruck, welcher all die aktuellen Beschwerden erklärt, und ist dann doch mit dieser Erklärung unzufrieden. Zum einen weil man nicht zu diesen Jammerlappen gehören will, die dauernd sagen „mein Arzt hat aber gesagt...“, zum anderen weil es irgendwie einfach nervig und zutiefst unangenehm ist. Aber mal im Ernst, was soll schon passieren, das Herz explodieren? "Nene, es hat mir nicht das Herz zerbrochen, es hat es zum explodieren gebracht!" Oder das Gehirn? Da bekommt der Spruch „mein Kopf explodiert“ plötzlich ganz neue Interpretation. Beziehungsweise „ich trinke darauf, dass sich mein Gehirnvolumen auf das dreifache vergrößern mag“, schließlich erhöht Alkoholkonsum den Blutdruck und der pumpt das Gehirn auf. Nun gut, egal was denn nun explodieren mag oder auch nicht. Gegenmaßnahmen könnten doch so einfach sein. Der Mensch bräuchte eine Art Ölablassschraube, also eine Blutablasschraube, um den Druck zu mindern. Zurück ins Mittelalter, lasst uns alles durch Aderlass und Hexenverbrennungen heilen – oder besser noch, weil wir aufgeklärte Menschen sind, ohne Hexenverbrennungen. Ein Aderlass als solcher hat durchaus auch noch andere Vorteile. Er kann beispielsweise leicht zuhause in Eigenregie vollführt werden und hilft dabei, unberuhigende Statistiken zu schönen. Selbstmord? Nein, nur unprofessioneller oder zu exzessiver Aderlass. Doch zurück, denn Aderlass ist für Menschen wie mich, die ungern Blut sehen, höchst unpraktikabel. Und ohne Hinsehen vollführter Aderlass ist ja geradezu prädestiniert, gewisse Statistiken zu schönen.
Im bösen Internet liest man manches erheiternde zum Thema, dass beispielsweise hoher Blutdruck impotent macht (das ist jetzt mechanisch betrachtet sehr unlogisch) häufiges Onanieren allerdings vorbeugend wirkt. Desweiteren liest man viel widersprüchliches, unklares und zusammenhangsloses Zeug, Medizin ist halt doch eine sehr empirische Wissenschaft. Im Wesentlichen liest man jedoch den üblichen Kram von Stress, gesunder Ernährung und so. Das macht mir vielleicht am meisten Sorgen...

Montag, 2. Februar 2009

Pennerlyrik IV (letzter Teil)

Josef

Da steht gut sichtbar „Judas Priest“
auf seinem Shirt, er ist betrunken,
liegt hier nur da, in sich versunken,
auf nassem, kaltem Straßenrand.

Manch einer der jetzt das hier liest,
denkt auf der Stelle „soll doch trinken
und einfach dort im Dreck versinken,
mit seinem letzten Stück Verstand“.

Zwei junge Frauen wecken ihn,
sie sagen „auf geht’s, steh schon auf“
er sagt „ich kann einfach nicht mehr.
Mein Leben ist doch längst vorbei.“
Wie alles jetzt verkommen sei,
wo doch die Welt einst einfach schien:
die Frau sei weg, der Freund läg drauf,
und jetzt sei selbst die Flasche leer.

Die Frauen bleiben trotzdem stehn,
lauschen respektvoll seiner Lage,
sie wollen ihn ein Stück verstehn,
das ehrt sie, selten heutzutage;
doch wollen sie mit Weisheit strafen:
„du sollst nicht in der Kälte schlafen“.

Sonntag, 1. Februar 2009

Schlag auf Schlag

Man verdrängt ja in der Regel den ganzen lieben langen Tag, dass man doch nur aus einem Haufen an schlabbrigen Organen besteht, die zu allem Überdruss auch noch ständig an Qualität verlieren. So trifft es einen härter als es vielleicht sollte, dass das Herz kurz schmerzt und die Panik schlägt durch, es könne aufhören zu schlagen. Die Beine werden schwach, der Kopf wirr, die Hände zittern und es ist da nur noch Angst. Nackte Existenzangst. Ich habe lange nicht an mein Herz gedacht, es war mir ehrlich gesagt scheißegal, mein Herz, das liegt da tief drinnen in mir, keine Sau sollte sich dafür interessieren, warum also ich? Höchstens interessiert man sich für andere Herzen, wenn man sie schlagen hört dann ist das so unglaublich schön, aber vielleicht sind es nur die Momente, die so unglaublich schön sind, in denen man andere Herzen schlagen hört. Das eigene Herz hört man kaum. Dabei schlägt es ständig, macht die ganze Zeit nur Schlag auf Schlag, pumpt Blut dorthin, wo es hin muss, pausenlos, mal schnell mal langsam. Es hat schon viele Schläge hinter sich und hat hoffentlich noch viele vor sich. Ziemlich sicher kam der Schmerz nicht vom Herzen und all diese Panik war, wie Panik meist, komplett für die Katz. Aber dennoch ist eines ist gewiss: Irgendwann hört es auf zu schlagen. Eine fürchterliche Gewissheit, wenn man genauer darüber nachdenkt.