Montag, 22. Juni 2009

Wenn der jüngste Tag naht...

dann gibt es in Neukölln ein Paar, das optimal vorbereitet ist, allzeit bereit dazu, das eigene Leben zu verteidigen, die Wohnung zur Festung zu machen und all das was kommen mag, mögen es Zombies oder Raketenwürmer sein, zurückzuschlagen. Noch warten sie. An einem sonnigen Samstagnachmittag an dem die gesamte linksautonome Szene vereint mit den diversen Antischwabencorps und ein paar Krawalltouristen versucht, den Flughafen Tempelhof zu besetzen. Argwöhnisch betrachten sie das Schauspiel der jungen Leute und warten. Warten sie darauf, dass die Polizei dann doch irgendwann auf die dritte Verwarnung und die Ansage, dass dies keine Übung und kein Scherz sei, die Wasserwerfer anschmeißt? Auf dass sie sich am Chaos und kriegsgleichen Elend einer Massenflucht ergötzen können? Das wäre gemutmaßt. Auch gemutmaßt wäre, sofort darauf zu schließen, dass Menschen, die in tarngeflekten Kevlarwesten vor ihrem Wohnhaus stehen, nicht ganz bei Trost sind oder vielmehr echte psychische Probleme haben. Der Frau steht die Weste übrigens besser, vielleicht weil sie eine schwarze Kampfhose trägt und nicht wie er erschreckend unmodische Jeans, wohl aber eher weil er leicht gebückt steht und die Panzerplatten so weit von seinem Rücken abstehen, dass man an den Glöckner von Notre Dame denken mag. Doch dies mag trügen. An dieser Randsituation der inneren Sicherheit, wenn der Polizeistaat auf die Anarchofaschichten stößt und sowieso alles den Bach runtergeht und die Situation eskaliert und Autos brennen und Bomben fallen, springen die beiden bestimmWenn der jüngste Tag naht...
t urplötzlich mit schweren Granatwerfern und Maschinengewehren auf die Straßen und dann wünscht man sie sich nicht als Feind, egal auf welcher Seite man steht. Sowieso hätten die beiden bestimmt den Flughafen im Alleingang besetzen können, wenn sie denn gewollt hätten. Schließlich haben sie Flughafen schon seit Jahren beobachtet und Flugzeugnummern notiert, während sie die Läufe ihrer Gewehre poliert haben. Was können schon armselige Wasserwerfer gegen Kevlarwesten ausrichten? Doch dazu ist die Zeit wohl noch nicht reif.

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